Das Wachkoma ist eine schwere chronische Bewusstseinsstörung. Als Hauptursachen gelten ausgeprägter Sauerstoffmangel des Gehirns (z. B. nach Reanimation), schwere Gehirnblutungen oder Traumen (z. B. durch Verkehrsunfälle).
Nach dem Koma beginnen die Betroffenen die Augen zu öffnen, zeigen aber keine adäquaten Reaktionen auf äußere Reize. Die Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Person ist massiv beeinträchtigt oder fehlt völlig.
Sie leiden unter hochgradigen Lähmungen, können nicht verbal kommunizieren und sind inkontinent. In den allermeisten Fällen funktionieren aber Atmung und Herzschlag ohne Unterstützung. Das Leben von Wachkomapatienten hängt somit nicht von Maschinen ab. Sie sind „nicht sterbend“ und auch „nicht hirntot“. Sie sind Menschen mit einer ausgeprägten Hirnschädigung, die unsere vollkommene Aufmerksamkeit und Hilfe benötigen.Zirka 150 Menschen geraten in Österreich jedes Jahr neu in das Zustandsbild „Wachkoma“. Insgesamt dürfte es gegenwärtig 600 bis 800 Betroffene in unserem Land geben. Hierbei nicht eingerechnet sind Personen im Zustand des „minimalen Bewusstseins“. Diese zeigen zwar minimale Zeichen von bewusster Wahrnehmung, sind aber trotzdem vollständig auf fremde Hilfe angewiesen.
Die Diagnose „Wachkoma“ ist eine klinische Diagnose, die auf einer detaillierten Anamnese und auf mehrfachen klinischen Untersuchungen beruht. Zusatzuntersuchungen wie MRT, EEG od. evozierte Potentiale sind hierbei hilfreich. In der Differenzierung zum „minimalen Bewusstsein“ gibt es, auch durch Studien bewiesen, einen hohen Prozentsatz an Fehldiagnosen. Deshalb ist der Fokus der Österreichischen Wachkomagesellschaft (ÖWG) auf beide Zustandsbilder gerichtet. Zusammen mit den späten Erholungsphasen (Remissionsphasen nach Gerstenbrand) und dem Locked-in Syndrom ergibt sich somit der Zuständigkeitsbereich der ÖWG.
Um die Gesamtsituation für Menschen im Wachkoma in Österreich zu verbessern, wurde am 30. Mai 2001 die „Österreichische Wachkomagesellschaft“ gegründet.
Ziele der Österreichischen Wachkoma Gesellschaft
- Information, Beratung und Unterstützung von betreuenden Einrichtungen und pflegenden Angehörigen.
- Diskussion und Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern zur Optimierung der Versorgung.
- Erarbeitung von Standards und Leitfäden für eine qualitativ hochwertige Versorgung.
- Vernetzung von Betreuungseinrichtungen.
- Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften und Vereinen.
- Förderung von Wissenschaft und Forschung.
- Öffentlichkeitsarbeit zur positiven Meinungsbildung der Gesellschaft.
Die detaillierten Ziele können Sie in unseren Statuten nachlesen.